Ich brauche nur die schwarzen Striche, um die Welt zu sichten, zu ordnen und in eine bildnerische Logik zu überführen. Die Zeichnungen geben das Verwirrbild einer Wirklichkeit wieder, die von Heterogenem, Widersprüchlichem, Unzumutbarem, Witzigem und Trivialem belebt wird. Daher schieben sich äußerst unterschiedliche inhaltliche Ebenen ineinander. In gewisser Weise zeugen die Graphiken von einem Stottern: Welt erscheint zerrissen oder zerfranst, entsprechend sind die Arbeiten gekennzeichnet von Labilität und Sprüngen.
Bettina van Haaren (*1961) ist Malerin, Zeichnerin und Druckgraphikerin. Ihre figurative Kunst untersucht auf konzeptuelle Weise innere und äußere Wirklichkeiten. Das Werk wurde in fast 90 Einzel- und über 130 Gruppenausstellungen in Europa, USA, Neuseeland, Japan und China gezeigt. 27 monographische Publikationen über sie liegen vor; sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien. Seit 2000 ist sie Professorin für Zeichnung und Druckgraphik an der TU Dortmund.